Förderverein des Marinemuseums DänholM

 

Die Insel Dänholm

Die Insel Dänholm Insel Dänholm


Die kleine und geschichtsträchtige Insel Dänholm liegt im Strelasund zwischen Stralsund und der Insel Rügen. Über mehrere Jahrhunderte hatte die Insel eine militärische Bedeutung.

Im Mittelalter nutzten die Dänen den natürlichen Hafen zwischen dem heutigen Dänholm und dem Festland als Ausgangspunkt mehrerer Eroberungszüge.

Im Ergebnis des Dreißigjährigen Krieges wurde Vorpommern mit dem Westfälischen Frieden 1648 schwedische Provinz. Die Schweden begannen mit dem Ausbau der Befestigungsanlagen des Dänholms. Im Norden der Insel entstand eine sternförmige Schanze. Diese war wahrscheinlich als Wall-Graben-Befestigung angelegt.

Die Franzosen unter Napoleon belagerten im Jahr 1807 die Stadt und nahmen den Dänholm ein. Die Schanzen auf der Insel wurden ebenso wie die Stralsunder Stadtbefestigungen geschleift und abgetragen.

Ab 1815 gehörte Vorpommern zu Preußen. Die Preußen errichteten fast an der gleichen Stelle wieder eine Schanzenanlage mit einem doppelten Wall, Kasematten und Unterkunftsgebäuden. Ab 1850 wurde der Hafen geschaffen, der die Insel teilte. Es entstand das erste Marine-Depot der preußischen Marine. Bis 1871 wurde der Dänholm durch die Marine genutzt.

Marinedepot Dänholm


Von 1871 bis 1920 waren auf dem Dänholm Teile des 5. Pommerschen Infanterie-Regiments Nr. 42 stationiert.

Ab 1920 war der Dänholm wieder in der Hand der Marine. Neben der Franken-kaserne gewann der Dänholm als Ausbildungsstätte für die Schiffstammabteilung immer mehr an Bedeutung. Der Dänholm wurde zur ersten Ausbildungsstätte für die zukünftigen Offiziere der Reichsmarine und später der Kriegsmarine. Für die Mannschaften erfolgte auf dem Dänholm die Grundausbildung.

1927 erhielt der Dänholm eine Wasserleitung und mit der Fertigstellung des Rügendamms 1936 wurde auch eine Landverbindung zum Festland und nach Rügen geschaffen. Mitte der dreißiger Jahre wurden neue Kasernengebäude errichtet, die auch heute noch genutzt werden.

Ab 1945 wurden auf dem Dänholm Flüchtlings- und Vertriebenenfamilien untergebracht, bis ab 1956 die neu geschaffenen Seestreitkräfte der DDR den Dänholm wieder schrittweise übernahmen. Über mehrere Jahre entstand hier die zentrale Instandsetzungsbasis der Marine. Parallel dazu begann man, die Schiffstammabteilung aufzubauen. Bis zum Ende der Volksmarine gehörten die Grundausbildung der Matrosen und Unteroffiziere sowie die Ausbildung in verschiedenen Spezialrichtungen zu ihren Aufgaben.

In der Sternschanze war Anfangs der Kommandantendienst untergebracht. Von 1970 - 1976 wurde das heutige Ausstellungsgebäude des Museums vom Standortmusikkorps Stralsund genutzt.

1990 übernahm die Bundesmarine den Dänholm. 1991 wurde der Dänholm dann an die Hansestadt Stralsund übergeben und damit wieder einer zivilen Nutzung zugeführt.