Maritimes Kalenderblatt
An dieser Stelle finden Sie ausgewählte Daten und Ereignisse zur Marinegeschichte Mecklenburg-Vorpommerns sowie der deutschen Marinen und damit im Zusammenhang stehende Ereignisse von nationaler und internationaler Bedeutung. Die Daten werden zweimonatlich aktualisiert und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie werden geprüft, eine Garantie für die Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden.
Rückinformationen zu den Kalenderblättern bezüglich Interessen, aber auch Wünsche zu den Themen und Hinweise nehmen wir gern entgegen.
Zusammengestellt von: Hans-Peter Küßner.
Kalenderblätter
01.03.1849
- König Friedrich Wilhelm IV. ernennt Prinz Adalbert zum Oberbefehlshaber der preußischen Flotte.
- Der dänische Vizeadmiral Birch Freiherr von Dahlerau wird österreichischer Marinekommandant.
Die Besatzung des Feuerschiffes GOODWIN SANDS sendet erstmalig einen Hilferuf funkentelegrafisch aus.
Gründung der Deggendorfer Werft. 1930 entstand auf dieser Werft der erste Schubverband Europas mit dem Schubboot UHU.
Etwa 500 Seemeilen nördlich von Ascension versenkte das deutsche U-Boot U 852 den einzeln fahrenden griechischen Frachter PELEUS durch zwei Torpedotreffer. Nach dem Untergang des Schiffes ließ der Kommandant des U-Bootes Trümmerstücke und Rettungsflöße mit Maschinengewehren und Flak beschießen, um Spuren der Versenkung zu beseitigen. Insgesamt überlebten nur drei von 35 Besatzungsmitgliedern der PELEUS die Versenkung. Nach Kriegsende wurden der U-Boot-Kommandant und zwei weitere Besatzungsangehörige von U 852 deswegen von einem britischen Militärgericht zum Tode verurteilt und im November 1945 hingerichtet.
Verlegung der U-Boot-Lehrgruppe der Bundesmarine von Neustadt/Holstein wieder nach Eckernförde.
Großadmiral Alfred von Tirpitz geboren.
Der Lotsenschoner Nr. 2 ELBE bleibt in der Nordsee im Sturm verschollen und mit ihm vier Besatzungsmitglieder sowie sieben Cuxhavener Lotsen.
Im Rahmen des gesetzlich geregelten nautischen Warn- und Nachrichtendienstes werden auf Veranlassung des SHD der DDR besonders dringliche Informationen vom Küsten- und Seegebiet der DDR als „Seenachrichten“ (navigational Warnings) über die Küstenfunkstellen in deutscher und englischer Sprache ausgestrahlt.
Indienststellung des Zerstörers LÜTJENS als erster Lenkwaffenzerstörer der Bundesmarine.
Beschluss des Ministerrates der DDR über die Beantragung der Mitgliedschaft der DDR in der Internationalen Hydrographischen Organisation (IHO). Als offizieller Vertreter der Regierung der DDR in der IHO wird der Chef des SHD der DDR benannt.
Das MS MINERVA der DG „Neptun“ bringt als erstes deutsches (westdeutsches) Schiff nach dem Krieg wieder eine volle Ladung spanischer Apfelsinen nach Bremen.
Beförderung von Dr. Verena von Weymarn zum Generalarzt; sie ist die erste Frau in der deutschen Militärgeschichte mit diesem Dienstgrad.
Erster direkter Gedankenaustausch von Offizieren der Bundeswehr und der NVA in Hamburg.
Der 2. Seeoffizierslehrgang (Stralsund – Schwedenschanze) und der 2. Ingenieuroffiziers-lehrgang (Kühlungsborn) sowie der 1. Seevermessungs-Ingenieur-Offizierslehrgang (Stralsund – Schwedenschanze) der Seepolizei (HVS) beenden die Ausbildung. Die Absolventen werden zum Unterleutnant zur See bzw. Unterleutnant (Ing.) ernannt.
In Cuxhaven wird eine militärische Funkstation (Marinefunkenstation) in Betrieb genommen, die auch für den öffentlichen Funkverkehr zugelassen ist. Die Station befindet sich in einem Schuppen an der Alten Liebe in der Nähe des Postamtes 2. Die wichtigste Gegenstation ist das Feuerschiff Elbe I, auf dem eine Funkanlage installiert ist. Der längste Mast wird von der Marine als Signalmast benutzt.
Aus mehreren Bootsbaubetrieben wird der „VEB Yachtwerft Berlin“ gebildet.
Der Dampfer VORWÄRTS beendete infolge eines schweren Kesselschadens die letzte Frachtfahrt. Zahlreiche Untersuchungen ergaben die Unwirtschaftlichkeit einer Generalreparatur. Das Schiff transportierte bei über 100 Ladungsreisen ca. 100 000 Tonnen Güter. Angelaufen wurden vorwiegend die Häfen Rostock, Wismar, Stralsund, Ventspils, Riga, Klaipeda, Vyborg, Leningrad, Gdansk, Gdynia und Szczecin. Die offizielle Außerdienststellung erfolgte jedoch erst am 26.10.1954.
Aufstellung des Stabes des 8. Minensuchgeschwaders der Bundesmarine in Cuxhaven.
Aufstellung der Kampfschwimmerkompanie der Bundesmarine in Eckernförde und Einrichtung des Marinestützpunktkommandos Olpenitz.
Das Erprobungsboot UW 4 wird als letzte Einheit der übernommenen ehemaligen Räumboote der Kriegsmarine außer Dienst gestellt (Bundesmarine).
Umbenennung der Marinefliegerdivision in Flottille der Marineflieger und Überführung der Seetaktischen Lehrgruppe in die Marineortungsschule in Bremerhaven.
Gründung der NATO. Unterzeichnung bzw. Ratifizierung des Nordatlantikvertrages in Washington durch die Außenminister Belgiens, Dänemarks, Frankreichs, Islands, Italiens, Kanadas, Luxemburgs, der Niederlande, Norwegens, Portugals, Großbritanniens und der USA.
Kapitän zur See Karl Rudolf Brommy wird Chef der Seestreitkräfte
der ersten Reichsflotte.
Das Gefecht bei Eckernförde im Schleswig-Holsteinischen Krieg endet für die Schleswig-Holsteiner mit einem Sieg, der allerdings ohne strategische Bedeutung bleibt.
Eröffnung eines Liniendienstes zwischen Island und der DDR. Dieser wird von zwei isländischen Reedereien aufrechterhalten. Vorher mussten alle Güter nach Reykjavik über den Hafen Hamburg geleitet werden.
Zum ersten Mal übernimmt ein deutscher Offizier (BRD) das Kommando über den ständigen NATO-Einsatzverband Atlantik (STANAVFORLANT).
Mit dem „Washington-Abkommen“ wird es den westdeutschen Werften gestattet, wieder Frachtschiffe bis zu 7.500 BRT zu bauen, deutsche (westdeutsche) Schiffe dürfen wieder einige europäische Linien bedienen, und während des Krieges gesunkene Schiffe bis 2.700 BRT, in Ausnahmefällen sogar bis 7.200 BRT, dürfen gehoben werden.
Indienststellung des ersten auf der Peene-Werft Wolgast für die Volksmarine gebauten Landungsschiffes vom Typ ROBBE (Nullschiff), Bau-Nr. 47.0, mit der Bord-Nr. V-71, später dann unter der Bord-Nr. 501 (SCHWEDT).
Die Gemeinde Peenemünde beschließt, das Kleine Raketenschiff der TARANTUL-Klasse als Museumsschiff zu übernehmen. Die Kosten der Umbauten für den Besucherverkehr belaufen sich auf 180.000 DM.
Die Nationalversammlung in Weimar erlässt ein Gesetz über die Bildung einer „vorläufigen Reichsmarine“. An die Spitze der Admiralität war schon am 26.03.1919 der kaiserliche Konteradmiral von Trotha getreten.
Gründung der „Poseidon Schiffahrtsgesellschaft“ in Königsberg (heute Kaliningrad).
Indienststellung der Fregatte KARLSRUHE für die Bundesmarine.
Der Dampfer COLUMBUS des Norddeutschen Lloyd kann endlich seine Jungfernfahrt antreten.
MS HELLERAU (DSR) rettet zwei Seeleute des durch Wassereinbruch gekenterten holländischen MS ZEEAREND aus Rotterdam.
Gründung der Deutschen Schifffahrts- und Umschlagszentrale (DSU - DDR) - alle Schleppkähne der DSU erhalten zusätzlich zur bisherigen Kennung - eine Zusatzkennung - z. B. DSU 100.
Die Schiffsuhren in den Funkräumen erhalten rote Farbsektoren
für Funkstille im Sprechfunkverkehr (0. - 3. Minute).
Außerdienststellung des letzten Seitenraddampfers der Deutschen Binnenreederei auf der Elbe, dem Seitenrad-Dampfschlepper WÜRTTEMBERG. Er liegt heute als Technisches Museum in Magdeburg an der Elbe auf dem Land und kann dort besucht werden.
Bildung des VE Kombinates Binnenschifffahrt und Wasserstraßen (VE-KBW).