Maritimes Kalenderblatt
An dieser Stelle finden Sie ausgewählte Daten und Ereignisse zur Marinegeschichte Mecklenburg-Vorpommerns sowie der deutschen Marinen und damit im Zusammenhang stehende Ereignisse von nationaler und internationaler Bedeutung. Die Daten werden zweimonatlich aktualisiert und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie werden geprüft, eine Garantie für die Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden.
Rückinformationen zu den Kalenderblättern bezüglich Interessen, aber auch Wünsche zu den Themen und Hinweise nehmen wir gern entgegen.
Die maritimen Kalenderblätter werden von Hans-Peter Küßner zusammengestellt.
November 2024
01.11.1914
Vor der Küste Chiles wurden die britischen Panzerkreuzer GOOD HOPE (14.100 ts) und MONMOUTH (9.950 ts) im Seegefecht bei Coronel von den Kreuzern des Ostasiengeschwaders unter Vizeadmiral Maximilian von Spee versenkt. Die GOOD HOPE sank in den Abendstunden nach einer Munitionsexplosion. Mit ihr gingen Konteradmiral Sir Christopher Cradock und 900 Besatzungsangehörige unter. Die MONMOUTH sank nach einem Torpedotreffer des deutschen Kleinen Kreuzers NÜRNBERG. Mit dem Schiff gingen 734 Seeleute unter. Es gab keine Überlebenden.
01.11.1954
Verlängerung der Ausbildungsdauer der Offiziere der VP-See einheitlich auf drei Jahre, ausgenommen für Intendanturoffiziere.
05.11.1854
Vor Spiekeroog strandete bei Nordweststurm die mit 216 Auswanderern und 13 Besatzungsmitgliedern besetzte Bark JOHANNE. Das Fehlen geeigneter Rettungsmittel auf der Insel führte zum Tod von 77 Menschen. Die Übrigen konnten sich bei einsetzender Ebbe an den Strand retten. Die völlig unzureichenden Rettungsmittel auf der Insel führten zu ersten Rufen zur Gründung des deutschen Seenotrettungswesens.
09.11.1949
Gründung der Stiftung „Seefahrtsdank“ in Hamburg.
09.11.1974
In der Tokio-Bucht kollidieren der japanische Tanker YUYO MARU NR. 10/JQTN (43.724 BRT, Ladung ca. 80.000 cbm Propan, Butan und Benzin) mit dem liberianischen Frachter PACIFIC ARES (10.874 BRT, Ladung Stahl). Die Seenotmeldung erfolgt durch das Begleitschiff ORION 1, welches auch die 34 Überlebenden aufnimmt. 12 Tote und 21 Vermisste sind zu beklagen. Der brennende Tanker wird aus der Bucht geschleppt und am 28.11.1974 (bis dahin ist die Bucht für Handelsschiffe gesperrt) mit einigen Unterwasserbomben, 4 Torpedos, 12 Raketen und 857 Granaten versenkt, um eine Umweltkatastrophe zu vermeiden.
11.11.1924
Die Tecklenborg-Werft liefert mit der SEEFALKE das erste Bergungsmotorschiff der Welt ab.
11.11.1964
In Havanna wird die 3. Konferenz der kubanisch-baltischen Schifffahrtslinie CUBALCO beendet. Der Generaldirektor des VEB Deutsche Seereederei, Eduard Zimmermann, wird erneut zum Präsidenten dieser Schifffahrtslinie gewählt.
15.11.1924
Beginn der Jungfernreise der MONTE SARMIENTO (13.625 BRT) für die Hamburg Süd als erstes deutsches Ein-Klassen-Schiff und größtes Motorschiff der Welthandelsflotte. Erstes einer Serie vonfünf MONTE-Schiffen der Reederei.
15.11.1989
Ein Jagdbombenflugzeug vom Typ „Tornado“ der Bundesmarine stürzt wenige Kilometer östlich der dänischen Insel Langeland
in die Ostsee. Die beiden Piloten können verletzt geborgen werden. Die Maschine war an der Flottenübung
„SEF 89“ im Rahmen der NATO-Herbstmanöver-Serie vor der DDR-Küste im Übungseinsatz.
16.11.1949
In Bremerhaven werden erstmals nach dem Krieg wieder Bananen gelöscht.
17.11.1959
Als erstes Schiff einer 23 Kümo umfassenden Serie für die DSR aus dem VEB Peenewerft Wolgast, wird das MS NORDSTERN (Typ 840) in Dienst gestellt. Es dient zur Beförderung aller Arten von Stück- und Schüttgütern außer Erzladung im Raum der Nord- und Ostsee.
18.11. - 22.11.1969
Beratung der Chefs der Hydrographischen Dienste der Warschauer Vertragsstaaten (soz. Seekriegsflotten) der UdSSR, der VR Polen, der VR Bulgarien, der SR Rumänien und der DDR in Leningrad (UdSSR). Die Beratung endet mit der Annahme der Empfehlung über die gemeinsame Herausgabe eines Einheitlichen Seekartenwerkes (ESKW) für die Seekriegsflotten der Staaten des Warschauer Vertrages. Damit wird eine neue Etappe der Zusammenarbeit der Hydrographischen Dienste dieser Länder eingeleitet.
19.11.1954
Der Internationale Schiffssicherheitsvertrag London 1948 tritt mit diesem Datum in der BRD in Kraft, nachdem an diesem Tag die Ratifikationsurkunde in London hinterlegt wird. Deutsche Schiffe (BRD) erhalten jetzt international anerkannte Sicherheitszeugnisse.
22.11.1949
„Petersburg Abkommen“: Mit diesem Abkommen treten die Abmachungen des Washingtoner Abkommens vom April in Kraft. Es erlaubt deutschen Reedern, Schiffe für die Auslandsfahrt bauen zu lassen. (Das Petersberger Abkommen, Abmachungen zwischen den Alliierten Hohen Kommissaren und dem Deutschen Bundeskanzler auf dem Petersberg. Benannt ist es nach dem Petersberg im Siebengebirge, dem damaligen Sitz der Hohen Kommissare)
22.11.1994
Indienststellung des Tenders (Klasse 404) DONAU.
22.11.1999
Die Howaldtswerke-Deutsche Werft AG liefern mit der DOLE CHILE das erste reine Kühlcontainerschiff ab. Es ist gleichzeitig das größte Kühlschiff der Welt.
30.11.1954
Das DS ROSTOCK eröffnet die erste Überseeverbindung und damit den Levantedienst für die DSR mit 3.000 Tonnen Ammoniumsulfat nach Alexandria/Ägypten. Damit durchfuhr die ROSTOCK auch als erstes Handelsschiff der DDR den Nord-Ostsee-Kanal und den Ärmelkanal. Am 07.01.1955 kehrte die ROSTOCK mit einer Ladung von 1.827 Tonnen Baumwolle wieder in den Heimathafen zurück.
30.11.1974
Außerdienststellung des Munitionstransporters SCHWARZWALD der Bundesmarine.
30.11. 1989
Außerdienststellung des Tenders NECKAR der Bundesmarine.
Dezember 2024
01.12.1959
Internationales Abkommen zur Entmilitarisierung der Antarktis.
01.12.1963
Die UKW-Küstenfunkstelle Flensburg Radio nimmt ihren Betrieb auf.
03.12.1924
Beginn der offiziellen Versuchsfahrten des Rotorschiffes BUCKAU (496 BRT)
07.12.1959
Indienststellung der ersten 6 U-Boot-Jäger Typ 201M (spätere Namen: ADLER, SPERBER, FALKE, HABICHT, REIHER und BUSSARD) aus der UdSSR in der 1. Flottille Peenemünde (SSK DDR).
09.12.1949
Indienststellung des Forschungs- und Vermessungsschiffes GAUSS (ex KM TRAVE Baujahr 1942) für das DHI (Hamburg).
09.12.1984
159 Staaten und Organisationen haben bis zu diesem Datum - dem Schlusstermin für die Unterzeichnung der UNO-Seerechtskonvention - das international bedeutende Dokument signiert. Die Konvention ist ein wichtiger Beitrag zum Völkerrecht und ein einzigartiges Instrumentarium zur Sicherung der Rechtsgrundlagen in den internationalen Beziehungen. Sie tritt ein Jahr nach der Hinterlegung der 60. Ratifikationsurkunde in Kraft
und steht auch nach Unterzeichnungsschluss weiteren Staaten zum Beitritt offen.
11.12.1899
Das zweite Flottengesetz, das eine Verdoppelung der
Kriegsflotte Deutschlands vorsieht wird dem Reichstag vorgelegt.
13.12.1939
Vor der La-Plata-Mündung wird das deutsche Panzerschiff ADMIRAL GRAF SPEE von britischen Kreuzern gestellt und schwer beschädigt. Am 17.12.1939 versenkt die Besatzung das Schiff, nachdem die SPEE gezwungen worden war, den Hafen von Montevideo nach einer kurzen Liegefrist wieder zu verlassen.
13.12. 2004
Indienststellung der zweiten Fregatte Klasse 124, HAMBURG.
15.12.1924
Gründung der Atlantic-Tank-Rhederei in Hamburg.
15.12. 1959
Übernahme und Indienststellung des US-Zerstörers CLAXTON als Z 4 für die Bundesmarine.
16.12.1924
Gründung der „Ems Schlepper AG“ in Emden.
20.12.1974
Indienststellung des ersten Kleinen Torpedoschnellbootes (KTS, Projekt 131, LIBELLE) in der 6. Flottille Dranske der Volksmarine. Bau-/ Projekt-Nr. 131.401 (Bord-Nr. 990, später 911).
23.12.1849
Laut A.K.O. wird das preußische Marine-Bataillon in eine Matrosen-Stammdivision und ein Marinierkorps geteilt.
24.12.1944
Vor dem Hafen von Cherbourg torpedierte am Weihnachtsabend das deutsche U-Boot U 486 den in britischen Diensten stehenden belgischen Truppentransporter LÉOPOLDVILLE (11.509 BRT). Das Schiff, beladen mit über 2.200 amerikanischen Soldaten, wurde kurz vor 18.00 Uhr getroffen und sank knapp drei Stunden nach dem Torpedotreffer. In der Dunkelheit konnten aus Cherbourg ausgelaufene Rettungskräfte nur langsam die zahlreichen im Wasser treibenden Schiffbrüchigen aufnehmen. Insgesamt starben 802 amerikanische Soldaten und 17 Besatzungsmitglieder.
26.12.1824
Das Leuchtschiff SEESTERN sinkt in der Elbmündung mit den acht Besatzungsmitgliedern und zwei an Bord befindlichen Admiralitätslotsen.
27.12.1899
Der Dampfer BUNDESRATH (2.192 BRT) der DAOL wird im Verlauf des Burenkriegs unter falscher Anschuldigung von der britischen Marine aufgebracht und muss Durban anlaufen, wo vier Wochen lang die Ladung auf Konterbande untersucht wird, ohne Ergebnis.